Hier auf unserem Lasik Germany-Blog dreht sich alles – oder zumindest fast alles – um das Auge. Da ist die Frage berechtigt: Wie hat sich das Auge eigentlich entwickelt? Hier lesen Sie einen kleinen Überblick.
Auf der Erde existiert eine unglaubliche Vielfalt an Augen. Aber wie kam es zu dieser? Gibt es so etwas wie ein „Urauge“? Das beschäftigt Biologen schon seit Jahrhunderten. Lasik Germany gibt Ihnen hier einen kurzen Überblick sowie am Ende des Textes einige Tipps zum Weiterlesen.
Darwin beispielsweise war ein Verfechter der Theorie des Urauges, also eines Archetypen, auf den sich die Augen aller Lebewesen zurückführen lassen. Während viele Wissenschaftler mit Darwin einer Meinung sind, teilen andere Biologen wiederum die Auffassung, dass Augen unabhängig voneinander entstanden sind. Sie glauben, dass das Auge immer wieder neu erfunden wurde. Bis heute kam dieser „Augenstreit“ nicht zu einem Ende, und für beide Versionen lassen sich Argumente finden. Ein Grund, warum Augen Forscher seit Jahrhunderten beschäftigen und man dennoch zu keinem eindeutigen Ergebnis kam, liegt unter anderem an dem Problem, dass Weichteile kaum fossile Spuren hinterlassen.
Urtyp ja oder nein?
Alle Augen haben dieselbe Aufgabe, nämlich das Einfangen von Lichtteilchen. Dennoch sind fast alle Augen an das jeweilige Lebewesen und dessen Lebensraum angepasst und teilweise völlig unterschiedlich aufgebaut und von verschiedenen Geweben gebildet. Die Bandbreite reicht von der einfache Lichtsinneszelle bis zum komplexen Linsenauge (wie es auch der Mensch besitzt). Dies ist für viele Biologen ein Beweis, dass es keinen gemeinsamen Urtyp geben kann. Darwin pflichtete den Kritikern der Urtyp-Theorie sogar bei: Es sei schwer zu glauben, dass sich diese Komplexität aus einem einzigen Prototypen und natürlicher Selektion entwickelt habe. Dennoch sei dies möglich, man müsse jedoch die mannigfaltigen Abstufungen von einfachen bis zum komplexen Auge nachweisen. Die Theorie der Parallelentwicklungen (Konvergente Evolution) ist ebenfalls erstaunlich, denn offenbar hat die Natur für die unterschiedlichsten Lebewesen unabhängig voneinander ganz ähnliche Lösungen gefunden.
Erste Entdeckungen
Die ältesten Augen, die an Fossilien gefunden wurden, lassen sich 540 Millionen Jahre zurückdatieren. Dies fällt zeitlich zusammen mit der Kambrischen Explosion, die auf der Erde für eine Vielzahl neuer Arten sorgte. Im Ordovizium (vor 440 Millionen Jahren) schließlich existierten bereits alle Haupttierstämme, und damit alle heute vorkommenden Augentypen. Das bedeutet, das Auge entwickelte sich aus evolutionstechnischer Sicht blitzschnell – nämlich innerhalb von 100 Millionen Jahren – in diverse Richtungen. Eines der komplexesten Organe der Erdgeschichte konnte sich also vermutlich sogar in Rekordzeit entwickeln!
Sie merken sicherlich schon: Die Evolutionsgeschichte des Auges ist ebenso komplex und vielfältig wie das Sehorgan selbst. Für alle, die das Thema vertiefen möchten, haben wir hier ein paar Tipps zusammengestellt.
Zum Weiterlesen:
Links:
Kompakte Übersicht auf wissenschaft.de
Wikipedia-Eintrag zur Augenevolution
Übersichtliche Zusammenfassung mit vielen Bildern
Verschiedene Augenarten bei Tieren
Bücher:
Simon Ings, „Das Auge. Meisterstück der Evolution“. Verlag Hoffmann und Campe, 2008.
Unterhaltsamer, verständlich geschriebener Streifzug.
Georg Glaeser, Hannes F. Paulus: „Die Evolution des Auges – Ein Fotoshooting“. Verlag Springer Spektrum
Ansprechende Mischung aus Bildband und Sachbuch.
Ulrich Kutschera, „Evolutionsbiologie“. Verlag utb GmbH.
Ein Standardwerk der Evolutionsbiologie.