Der physikalische Druck, der auf die Augeninnenwand ausgeübt wird, wird Augeninnendruck genannt. Weitere Bezeichnungen sind Augendruck oder intraokularer Druck, der medizinische Fachbegriff lautet Tensio. Der Augeninnendruck sorgt dafür, dass die Hornhautoberfläche gleichmäßig gewölbt ist und dass der Abstand zwischen Hornhaut, Linse und Netzhaut gleich bleibt. Außerdem hält er die Kugelform des Augapfels stabil. All diese Faktoren bilden die Voraussetzung für eine optimale optische Abbildung beim Sehvorgang.
Der Augeninnendruck wird durch das Kammerwasser reguliert, das im Ziliarkörper gebildet wird. Das Kammerwasser fließt von der Hinterkammer des Auges über die Pupille in die Vorderkammer. Dort kann die Flüssigkeit dann durch kleine Abflußöffnungen (Trabekel) in den Schwemmkanal abfließen. Der Augeninnendruck ergibt sich aus dem Verhältnis von Bildung und Abfluss des Kammerwassers. Ist dieses ausgeglichen, spricht man von normalem Augendruck. (Mehr zur Anatomie des Auges: https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Anatomie_des_Auges.
Erhöhter Augeninnendruck: Ursachen und Gefahren
Der intraokulare Druck kann sich erhöhen, wenn das Kammerwasser nicht mehr einwandfrei abfließen kann. Dies kann passieren, wenn das Trabekel verhärtet oder verdickt ist. Ist der Augendruck über einen längeren Zeitraum erhöht, kann es zu einer Netzhautschädigung kommen, die wiederum ein Glaukom (Grüner Star) auslösen kann. Wie groß dieser „längere Zeitraum“ ist, ist von Mensch zu Mensch verschieden, hier kommt es auf die individuelle Tensionstoleranz an.
Langfristig erhöhter Augeninnendruck kann also gefährlich werden, denn zu spät erkannter Grüner Star kann zur Erblindung führen. Da man erhöhten Augendruck im Allgemeinen erst sehr spät bemerkt, sollten Menschen ab 40 Jahren regelmäßig zur augenärztlichen Kontrolle gehen.
Messwerte:
- Normaler Augeninnendruck: zwischen 10 und 20 mm Hg
- Leicht erhöhter Augeninnendruck: zwischen 21 und 23 mm Hg. Dieser Wert wird als noch nicht bedenklich eingestuft, sollte aber augenärztlich beobachtet werden.
- Erhöhter Augeninnendruck: 24 mm Hg und höher
Hierbei zu beachten: Der Augendruck ist – ähnlich dem Blutdruck – nicht immer gleichbleibend und in der Regel morgens höher als abends. Bei Verdacht auf Glaukom muss er deshalb regelmäßig zu verschiedenen Tageszeiten gemessen werden. Und: Ein einmal erhöht gemessener intraokularer Druck ist noch kein Grund zur Beunruhigung, sondern kann auch eine harmlose Abweichung sein. Allerdings sollte er Anlass zu regelmäßigen Kontrollen sein.
Was kann man gegen erhöhten Augendruck unternehmen?
Zunächst wird versucht, den Augeninnendruck medikamentös mit Hilfe von Augentropfen zu senken. Spezielle Augentropfen, so genannte Antiglaukomatosa, sind die am häufigsten eingesetzten drucksenkenden Präparate.
Führen die Medikamente alleine nicht zum Behandlungsziel, werden ophthalmo-chirurgische Verfahren angewendet. Am gängigsten ist die Trabekulektomie, die einen künstlichen Kammerwasserabfluss schafft. Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer laserchirurgischer Eingriffe: https://de.wikipedia.org/wiki/Augenoperation#Glaukom-Operationen.